TEMPEL DER ORCHIDEE – ein yoga-tantrischer Dakini-Tempel

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Der „TEMPEL DER ORCHIDEE“ ist ein yoga-tantrischer Dakini-Tempel des Padmayana-Buddhismus. Er wurde zunächst in Deutschland in der Hansestadt Stralsund an der Ostsee aufgebaut, nach dem Umzug der dortigen Sangha dann im Sommer 2021 in den Allgäu verlegt, wo das Tempel-Zentrum zusammen mit dem archaischen „Ming Tang-Tempel“ („Tempel des Lichtes“) das spirituelle Herzstück des „yoga-tantrischen Dakini-Ashrams der Weißen Tara“ bildet.
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Padmayana“ bedeutet das „Lotos-Fahrzeug“ und geht auf den transzendenten Ur-Buddha (Adi-Buddha) des grenzenlosen Lichtglanzes und der selbstlosen Liebe, Amitabha (Sanskrit अमिताभ Amitābha; tibetisch: ‚Od dpag med / Snang ba mtha‘ yas; chinesisch 阿彌陀佛 / 阿弥陀佛), zurück. Diese Lehrrichtung des tibetisch-mongolischen Buddhismus basiert nicht auf den großen und bekannteren 4 Schul-Systemen (Kagyü, Ningma, Gelugpa und Sakya), sondern bezieht sich vordergründig auf Maitreya, dem „Buddha der Zukunft“.
Klassischen Texten zufolge (Pali-Kanon und diverse Sutren) ist Maitreya, dessen Name „Liebende Güte“ bedeutet, der Buddha der End-Zeit, der nach seinem Erscheinen noch ein letztes Mal den WAHREN Dharma unterrichtet. Demzufolge wird nach ihm keiner mehr dieses Wissen aufzeigen.
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In der Lehrrichtung des Padmayana wird Maitreya als zukünftiger Aspekt des Amitabha-Buddha gesehen, der in unserer Gegenwart inkarnierte und beide Extreme zu dem „Weg der Mitte“ miteinander verbindet – Leerheit und Fülle, Weisheit und Methode, Intellekt und göttliche Liebe die sich im Mitgefühl allen Wesenheiten gegenüber äußert, Yin und Yang, das Weibliche mit dem Männlichen, Gantha (Glocke – steht für die Weisheit und auch die Yoni) und Vajra (unzerstörbares Diamant-Zepter – steht für die Methode und auch für den Lingam), die Farbe Rot (durch Koralle ssymbolisiert) und die Farbe Blau (durch Türkise symbolisiert) und somit für den Roten Lotos (den untersten Chakrenbereich mit der Sexualität als tragende Wurzel) und den Blauen Lotos (dem Stirn-Chakra, welches für das geistige dritte Auge steht und somit für klares Sehen bzw. höheres Bewußtsein), Tantra und Yoga.

In klassischen Darstellungen wird Maitreya nicht im Lotos-Sitz sitzend dargestellt, sondern auf einem Thron oder Hocker mit aufgestellten Beinen, was einen Bruch mit der bis dahin üblichen, teils sehr dogmatischen Tradition aufzeigt. Weiter befinden sich zu seinen Seiten jeweils ein Roter und ein Blauer Lotos, dessen Stielenden er mit den Händen verknotet. Diese Symbolik zeigt auf, daß er beide Extreme miteinander verbindet, das Tantra mit dem Yoga, die Weisheit mit der Methode, das weibliche Prinzip mit dem männlichen Prinzip. Letzteres äußert sich auch in der Darstellung von geschlechtlicher Vereinigung, wie wir sie bei zahlreichen friedvollen Gottheiten (Amitayus, Samantabhadra, Manjushri, Jambhala, usw.), aber auch ihren „zornvollen“ Aspekten (Yamataka, Mahakala, Nagaraksharahula, Hayagriva, Vajrakilaya, usw.) auffinden.

So wie Maitreya beide Lotosse miteinander vereint, wodurch die Dualitäten bzw. Extreme überwunden werden sollen, so werden auch alle hilfreichen Weisheiten, Hilfsmittel und Möglichkeiten im Padmayana vereint, denn alles ist Buddha.
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Padmasambhava (Guru Rinpoche), dessen Lehrreden und Praktizierungen einen großen Wissenschatz auch im Padmayana darstellen, lehrte einst:
„Wenn du KEINE VORURTEILE gegenüber den verschiedenen philosophischen Schulen hast,
wirst du unweigerlich grenzenloses Wissen ansammeln.“

Ein Beispiel wo dies zum Teil umgesetzt wurde, ist der Vajrayana-Buddhismus, der schamanisches Bön-Wissen und hinduistische Techniken integrierte oder der chinesische Cham-Buddhismus, aus dem der japanische Zen-Buddhismus hervorging, der chinesisches Wissen des Daoismus integrierte.
Ähnlich ist es auch die Sichtweise im Padmayana, wo alles genutzt wird, was tatsächlich dem Suchenden helfen kann, um seine geistige Befreiung zu erreichen. Und einzig auf dieses Ziel kommt es an.
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Der effektivste und schnellste Bodhisattva-Weg, zum Wohle aller suchenden Wesen, ist aus Sicht des Padmayana der yoga-tantrische „Dakini-Weg„.
Dakinis sind vollkommen erleuchtete „Himmels-Wanderinnen“ bzw. „Himmels-Tänzerinnen“, die ein Inbegriff für personifizierte Weisheit darstellen und in rasender Geschwindigkeit wirken können, um einem ernsthaft Suchendem auf seinem Weg zu helfen. Sie stehen für völlige Hingabe, Selbstaufopferung und großes Mitgefühl, aber auch für einen knallharten Weg eiserner Willensstärke (Vajra-Stärke), über den nicht diskutiert oder nachverhandelt wird.
Dakinis werden zumeist nackt dargestellt, das bedeutet ohne Anhaftungen, ohne Täuschungen, ohne etwas zu „verstecken“. Sie setzen aus tiefem Mitgefühl und völliger Hingabe, ohne erst ewig darüber „nachzudenken“, bewußt und zielgerichtet die Sexualität mit ein, um einem Schüler des Dharma zu dessen geistiger Befreiung zu verhelfen.
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In einem Dakini-Tempel werden daher besonders die Attribute weiblicher Weisheit, Aufopferungsbereitschaft und grenzenloser Hingabe gefördert, was sich auch in der Verehrung der Yoni bespielsweise wiederspiegelt. Doch gerade dieses Thema der Heiligen Sexualität ist wohl das mißverstandendste überhaupt. Denn mit einem „Ausleben“ exzessiver Orgien zur Lustbefriedigung, einem extatischen Wohlfühlen oder nymphomanischer Begierde hat all dies nicht das geringste zu tun. Genau das Gegenteil ist der Fall; es wird gerade trainiert alle Anhaftungen, jegliche Begierden oder anderen Geistesgifte zu überwinden und sie völlig loszulassen.

Viele große buddhistische Meister betonten immer wieder, daß echte geistige Befreiung nur dann erreicht werden kann, wenn nichts angenommen und nichts abgelehnt wird und so unser Geist an nichts mehr anhaften kann.
Kritische Stimmen inbesondere in westlichen Schulen, zeigen leider durch ihr hartnäckiges Vorverurteilen und Verleugnen, ihre eigentliche Unwissenheit und daß sie diese Grundsätze des Dharma nicht verstanden haben.
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Zur Praktizierung im Dakini-Tempel gehört neben der geistigen Kultivierung die Förderung der wilden weiblichen Urkraft (Shakti) verbunden mit weiblicher Weisheit und getragen von selbstloser Liebe und tiefem Mitgefühl, wie sie auch in anderen Frühkulturen z.B. durch Lilith, weibliche schamanische Priesterinnen, im Daoismus als Xiong Nü oder in der nordischen Mythologie durch die Walküren bekannt war.
Gerade durch die Unterdrückung solcher geistig sehr starken Frauen und die Angst von Männern dieser „Shakti-Kraft“ unterlegen und ausgeliefert zu sein, ist in vielen Kulturen und Religionen schon sehr frühzeitig Macht-Mißbrauch betrieben worden, was letztlich zu den unharmonischen gesellschaftlichen Strukturen weltweit führte.
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Das „Yoni-Tantra“ lehrt, daß der Zugang zum Göttlichen, zu unserer geistigen Befreiung letztlich im Schoße einer vollendeten Frau liegt. Keine emanzipierte, männerkopierende oder unterwürfige Frau, keine selbstsüchtige, neidische, mißgünstige oder zänkische, sondern eine VERWIRKLICHTE Frau. Diese hat ihr vermeintliches Selbst völlig aufgegeben, ihre Erleuchtung erreicht (die höhere Wahrheit selbst erkennend) und ist personifizierte Weisheit, selbstlose Liebe und unendliches Mitgefühl geworden. Sie hat sich selbst als göttlich erkannt und ihre vollständige Buddhaschaft erreicht. Ein Dakini-Tempel steht daher immer unter der Leitung eines weiblichen Bodhisattvas.

Wenn so eine verwirklichte Frau sich selbst geistig befreit hat und als „Lebende Dakini“ erkannt wird, dann wendet sie gerade auch die Sexualität bzw. die „Sexual-Magie“ mittels Upaya (Wahl der geschickten Mittel) an, um dadurch dem Schüler zu dessen eigenen Verwirklichung zu verhelfen.
Genau dies wurde im tibetischen Vajrayana-Buddhismus bereits durch Padmasambhava gelehrt und in tibetischen Klöstern zumeist heimlich in den höheren Schulungsstufen real praktiziert. Von westlichen Buddhisten zwar wehement noch heute bestritten und verleumdet, haben gerade die Vorfälle um den ehrenwerten Sogyal Gyaltsen Lakar Rinpoche (Linienhalter der Rigpa-Schule und Übersetzer des tibetischen Totenbuchs) und seine Rehabilitierung durch den ehrenwerten Dzongsar Jamyang Khyentse Rinpoche (Meister der Sakya-Schule und regie-mitwirkend bei den „Matrix“-Filmen) oder Dr. Nida Chenagtsang (Linienhalter der Yuthok Nyingthig der Nyingthigma-Schule), dafür gesorgt, daß es vermehrt öffentlich bestätigt wurde.
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Der „TEMPEL DER ORCHIDEE“ ist sowohl ein yoga-tantrischer Praktizierungs-Tempel, als auch ein heiliges Zentrum, wo gerade das über Jahrhunderte bis Jahrtausende unterdrückte und häufig streng geheim gehaltene Wissen über die Sexual-Kraft und ihre „Magie“, als einen sehr schnellen und kraftvollen Weg bewahrt und wahrhaft Suchenden ohne unnötige Hürden zugänglich gemacht werden soll, um alle nach Verwirklichung strebenden Wesen zu ihrer geistigen Befreiung zu verhelfen. Ob es von den Menschen genutzt wird, liegt in ihrer Entscheidung.

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